Eine der wichtigsten Achatfundstellen Deutschlands taucht im Achat-Almanach erst relativ spät auf (März 2011). Der Grund hierfür liegt in der Schwierigkeit begründet, authentisches Material dieser Fundstelle im Almanach publizieren zu können.
Die Grabungs- und Stollenreste am Weiselberg stellen Relikte eines schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Achatbergbau dar. Achate aus diesem ältesten deutschen Achatbergwerk sind begehrte Objekte für Sammler. Ein größere Menge an “typischen” Achaten vom Weiselberg stammt aus den Aufsammlungen von Augustinus Stein, einem der ganz frühen Achatsammler der Saar-Nahe-Region. Eigenfunde seiner Sammlung stammen schon aus den frühen Nachkriegsjahren. Diese Sammlung stellte den Grundstein der Achatsammlung der Gemeinde Freisen dar, die vom Heimatverein verwaltet und in ihrem Heimatmuseum im alten Schulhaus ausgestellt wird. (Öffnungszeiten: jeder 1. Sonntag im Monat von 13.00 bis 18.00 Uhr - oder auch nach Vereinbarung). Betrachtet man die Exponate vom Weiselberg aus der Stein´schen Sammlung stellt man fest, daß es eigentlich keine grundlegenden Unterschiede dieser Achate zu denen des Steinbruch Karrenberg gibt. Dieser dem Weiselberg benachbarte Steinbruch bietet seit den 1920iger Jahren sensationelle Achatfunde was Schönheit und Menge der Achat-Mandeln betrifft. Die Schönheit und der Wert dieser Steine war auch immer bekannt - so erwarben sich die Steinbrucharbeiter ein gutes Taschengeld, indem sie die dort gefundenen Achate veräußerten. Heute noch findet man Produkte aus diesen wunderschönen Achaten ( z.B. Aschenbecher und Schalen), angefertigt von Idarer Schleifern , in so mancher Sammlung.
Seltsamerweise findet sich aber unter den Stein´schen Achaten kein einziger angeschriebener Achat vom Karrenberg - weder als Beleg der Ähnlichkeit in der Ausbildung oder als Beweis unterschiedlicher Struktur. Die spärlichen Neufunde am und in der Nähe des Weidelberges weisen gänzlich andere Strukturtypen als jene des Karrenberges auf :
- Funde beim Hausneubau in der Weiselbergstraße (WB 8), sowie Gerölle aus der Osterbach stellen oft relativ große Mandeln ( bis 30cm Länge ) dar. Sie zeigen von außen oft eine sehr schöne rote Tonung, die allerdings nur wenige Milimeter an gebändertem Achat umfaßt. Nach innen wechselt der Achat dann in der Regel zum grobkristallinen Quarz. Mit etwas Glück findet sich im Inneren ein Binnenachat.
-Jaspis-Lesefunde von den Hängen des Weiselberges und benachbarten Ackerflächen zeigen sehr schön ausgebildete gangartige, gelb-orange gefärbte und wild gemusterte Ausbildungen, die sich auch gut polieren lassen. ( WB 1, WB 9, WB 10, WB 11).
Weitere Information zu diesen spezielen Jaspissen finden sich hier.
- Funde auf dem Wildacker an der höchsten Stelle des Weiselberges zeigen Bandachate interessanter rosa bis roter Farbgebung. Allerdings sind die Stücke meist sehr klein.
- Aufsammlungen von Achatbelegen in der Nähe der Pingenfelder am Weiselberg zeigen intensiv gelb und rot gefärbte Ausbildungen (WB 2). Ebenso kommen bräunliche Farbtöne vor. (WB 6).
Welcher Schluß läßt sich aus diesen Beobachtungen ziehen ? Zwei Möglichkeiten stehen zur Wahl:
- Entweder lassen sich heutzutage am Weiselberg keine Achate mehr finden, die Übereinstimmungen mit Achaten des Karrenberges zeigen - anders als zu Zeiten der Aufsammlugen des Augustinus Stein.
-oder die als Weiselberger Achate angeschriebenen Achate der Sammlung Augustinus Stein stellen teilweise Achate des Steinbruch Karrenberg dar.
Mehr Informationen zum Thema Weiselberg bietet der Mineralienatlas.
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