In tertiären Kieselschottern, die vor etwa 29 Millionen Jahren durch eine “Ur-Mosel” in der Vordereifel abgelagert wurden, wurden die hier vorgestellten Achate und Quarzvarietäten gesammelt. Das Verbreitungsgebiet dieser Schotter liegt in der Umgebung von Arenrath und Binsfeld in der Vordereifel. Hier befinden sich meterdicke großflächige Anschwemmungen von Kiesgeröllen, die auf sogenannten “Edelquarz” - d.h. reinweißen Quarz für die Baustoffindustrie abgebaut werden. Im Rahmen der baustofflichen Aufbereitung wird das Überkorn ( d.h, alle Größen über 3 cm) heraussortiert, und insbesondere alle dunklen Komponenten des Kieses werden ausgeschieden. In diesen aussortierten Komponenten befinden sich für die Achatsammler interessanten Stücke.
Vielfältig sind die hier vertretenen Geschiebevarianten, die ihren Weg in die Sammlungen finden: Festungsachat, Moosachat, Jaspis, Lagenachat, Achatpseudomorphosen, verkieselter Devonkalk mit achatisierten Fossilien, Stromatolithen und versteinerte Hölzer.
Während des Ablagerungsprozesses wurden die Steine nicht allein in ihrer Form durch Kantenrundung verändert. Ihre ursprügliche Färbung ist oft verschwunden - allerdings ist der Kontrast ihrer Bänderung verstärkt worden. Auch scheinen die phanerokristallinen Bildungen im Zentrum der Achatmandeln transparenter zu sein als bei Stücken, die aus ihren ursprünglichen Vorkommen stammen.
Jedoch - wo sind diese Vorkommen ? Vieles deutet darauf hin, daß der Ursprung der Achate und Quarze aus den vulkanischen Melaphyrgesteinen des Saar - Nahe - Grabens stammt. Einer der möglichen Fundorte könnte Leitzweiler bei Freisen gewesen sein (Dokumentation hier). Es ist anzunehmen, daß über einen, der heutigen Saar ähnlichem Zufluß eine “Ur-Mosel” Verbindung mit dem Verbreitungsgebiet permischer Vulkangesteine hatte.
Allerdings weisen manche Fundstücke auch auf einen Ursprung in den Ardennen, den Vogesen und auf einen Ursprung “in situ” - d.h. vor Ort - hin.
Weitere Beispiele für fluvial verfrachtete Achate gibt es am Rhein und an der Elbe.
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