Auszug aus dem Artikel : 2006 – das Jahr der Achate Achatneufunde aus dem Raum Idar-Oberstein - Baumholder (Teil 2 findet sich bei Fohren-Linden).
Göttschied, Pfingsten 2006
Punktlandung mit dem ersten Spatenstich
Eine kleine Stelle auf einem Acker im Idar-Obersteiner Stadteil Göttschied, bot mir jedes Jahr die Möglichkeit, ein bis zwei schöne Achatmandeln ( bis 14 cm Größe) aufzusammeln. Im Jahr 2006 wurde dieser Acker vom Pächter mit Holzhäcksel abgedeckt um den Säuregehalt des Bodens durch die Verrottung des Materials zu erhöhen und um nach dem Einpflügen eine bessere Durchlüftung des Bodens zu erreichen. Eine höfliche Nachfrage beim Pächter ergab die Möglichkeit, hier bis zum Herbst nach Achaten zu graben.
Punktgenau an der Fundstelle der letzten größeren Mandel aus dem Jahr 2005 begannen ein guter Freund von mir, Ruedi Lüssi aus der Schweiz , und ich die Grabung. Knapp 30 cm unter fettem dunkelbraunem Mutterboden kam schon die erste Schicht gelblich zersetzen Melaphyrs mit kleineren Achatbruchstücken ans Tageslicht. Der Melaphyr ließ sich bis zu einer Tiefe von 150 cm abspaten – der Einsatz der Hacke oder gar von Meißeln war hier nicht notwendig. Ab einer Tiefe von cira 60cm konnten wir die ersten größeren Mandeln (bis 28 cm Durchmesser) finden. Diese Mandeln waren zum Teil perlschnurartig aneinander gereiht, eine Mandel folgte hinter der anderen – während links und rechts davon keine Funde zu machen waren. Diese für uns sehr günstige Situation hielt bis in eine Tiefe von circa 2 Meter an. Ab hier wurde der Boden dann sehr felsig und ein Weiterarbeiten in die Tiefe war nicht mehr sinnvoll. Die Funde nahmen auch in seitlicher Richtung deutlich ab und der Felsgrund war stellenweise schon nach 40 cm erreicht. Stichprobenartige Prospektion an anderen Stellen des Ackers brachte zwar auch Funde zu Tage, aber entweder waren die Mandeln ausgesprochen klein, oder schon stark zersetzt.
Liesegangringe und Tomaten
Diese Göttschieder Achate sind in ihrer Ausbildung einzigartig. Strukturell folgt auf eine Zone von wolkig ausgebildetem, rot und weißem Chalcedon gebänderter Achat in porzellanartiger Ausbildung. Dieser Achat zeigt blaugraue, weiße, rötliche, braune und violette Töne. Die Bänderung ist meist schwach ausgebildet. Sekundäre Pigmentierungen durch rote Fahnen und Liesegangstrukturen, die bänderungsunabhängig den Stein kolorieren, verleihen diesen Stücken ihre einzigartigen Zeichnungen. Oft gehen diese Sekundärfärbungen von mit Hämatit und Quarzsubstanz verheilten Rissen aus.
Kleinere Achate dieser Fundzone zeigen oft kräftigere Tönungen in Orange bis fast Tomatenrot.
Waren Mandeln größtenteils von makrokristallinem Quarz gefüllt, konnte man dennoch häufig Binnenachate in ihrem Zentrum finden.
Mit dem sorgfältigen Zuschütten der Grube und Ausbringen des zuvor gesondert gelagerten Mutterbodens wurde von uns die Grabung Anfang Juli beendet.
(Teil 2 findet sich bei Fohren-Linden)
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