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Binghamit ist benannt nach William Bingham, der dieses Material zusammen mit seinem Sohn auf einer Sammeltour im Jahr 1936 entdeckte. Binghamit wird auch als amerikanisches Tigerauge bezeichnet. Binghamit und Silkstone werden heutzutage leider oftmals in einen Topf geworfen. Binghamit zeigt eine parallele Anordnung seiner Fasern, oft über eine größere Distanz (im cm-Bereich). Dies hat zur Folge, das man das Rohmaterial richtig orientieren muß: die Elongation der Fasern muß parallel der Sichtseite im Schliffbild liegen. Jede Neigung zu dieser Ideallinie führt dazu, daß keine Chatoyance mehr stattfindet.
Anders ist dies beim Silkstone, dessen Fasern meist wellenartig, ähnlich gekämmten Locken, den Stein durchziehen. Die Anordnung der Wellen läßt verschiedene Schnittlagen zur Erstellung eines schön chatoyierenden Cabochons zu. Binghamit ist meist intensiver gefärbt als Silkstone, wobei man beiden die Farbtöne gelblich, bräunlich, rötlich und leicht grünlich zusprechen kann. Binghamit kommt meist als kleinere Einschlüße in Quarz vor, während Silkstone auch in größeren monomineralischen Brocken auf den Halden der Eisenerzabbaue der Cuyuna Range gefunden wurde. Da die großen Zeiten des Eisenbergbaues in der Iron Range zu Ende gegangen sind, zählen beide einsmals reichlich vorhandenen Schmuckmaterialien heute zu den Raritäten.
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