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Von der Fundstelle “Rübenmühle” hörte ich das erste Mal in Idar-Oberstein vom Sammler Dieter Augenthaler. Er hatte an dieser Fundstelle in den 1980iger Jahren Glück gehabt und konnte eine Anreicherung farbiger Mandeln von außergewöhnlicher Qualität finden und ausbeuten. Aufgrund seiner detailreichen Informationen konnte ich dann auch recht schnell in diesem Bereich Erfolge verbuchen. Durch einen glücklichen Zufall erhielt ich sogar eine Erlaubnis zum Graben an der Rübenmühle von den Waldbesitzern, die nach einem aufklärenden Gespräch mein Treiben sanktionierten.

Im kompletten Bereich der Rübenmühle lassen sich Achatmandeln bis zu einer Größe von 10 cm finden (im Durchnitt 40 mm). Allerdings sind die wenigsten farbig gebändert, meist kommen Glasnüsse oder komplett mit Karbonaten gefüllte Mandeln vor. Man muss sich oft regelrecht durch Schichten von “tauben Nüssen” hindurch graben, um dann in eine Zone vorzustoßen, in der die Achate pigmentiert sind. Allerdings sind die fündigen Zonen meist klein dimensioniert (“eimergroß”). Die besten Achatmandeln sitzen  allerdings nicht im locker zu grabenden , oft aufliegenden Gestein, sondern im festen und zähen Andesit.

Über die Jahre stellten sich zwei Stellen an der Rübenmühle als besonders interessant heraus:

1. der sogenannte “Ofen”,ein ziemlich in der Mitte des Waldstückes gelegener Aufschluss. In den oberen Lagen bot er einen Vielzahl von farblosen bis bläulichen Achaten, manche mit weißer Bänderung (durch Verwitterung), die neben Festungsbänderung auch planparallele Bänderung, sogenannte “Uruguayachatbänderung” zeigen. Darunter stand eine Bank sehr harten Andesites an, in denen ich meine ersten bunten Achate sammelte und die wir in der Folgezeit mit Kollegen komplett abbauten.

2. Die zweite Stelle erschloß sich Ruedi Lüssi im östlichen Bereich in einem stillgelegten Steinbruch. In einer ersten Kampagne konnte er sehr schöne Mandeln bergen, solange es das Hangende zuließ. Im Jahr 2010  half ich beim Abbau an dieser Stelle mit, da eine große Menge Deckmaterial fortzuschaffen war. Für eine freigelegte Schichtfläche von etwa 2 m ² mussten wir etwa 12 m³ Gestein fortarbeiten.

Eine dritte von uns  bearbeitete Stelle an einer episodisch wasserführenden Rinne (“IwoJIma”), war die ursprüngliche Fundstelle von Dieter Augenthaler aus den 1980iger Jahren. Neben hunderten Glasnüssen fanden wir  nur einen einzigen Achat mit schöner Zeichnung (21).

Die Achate der Rübenmühle zeichnen sich durch intensive Farben und interessante Strukturen aus. Gute Exemplare sind zudem rissfrei. Allerdings sind die schönsten Achate von dieser Fundstelle selten größer als 40 mm. Oberflächliche Funde lassen sich zur Zeit nicht mehr machen, selbst Kleinfunde fordern einen immensen Arbeitsaufwand.

Für den Bereich der Rübenmühle gilt ein Zutritts- und Sammelverbot, das auch überwacht wird. Ein Einverständnis der Waldbesitzer wird unter Umständen für Gruppen gewährt.