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“...Zwischen den Städten Glauchau und Hohenstein-Ernstthal treten unmittelbar nördlich der Anlagen der ehemaligen Nickelhütte, die direkt nördlich an das Bahnhofsgelände anschließen, die bei Sammlern bekannten und beliebten Achate auf. Das Vorkommen ist von der Abfahrt Hohenstein-Ernstthal der BAB 4 in etwa 4 km südwestlicher Richtung gelegen. Das Vorkommen von Achatstreufunden ist zwar seit langem bekannt, aufgeschlossen wurde es aber erstmals beim Bau der Nickelhütte in den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Das primäre Vorkommen hat, wie durch Schurfarbeiten festgestellt worden ist, nur eine Ausdehnung von ca. 15 mal 35 Metern ..., durch Verschleppung derAchate in den Verwitterungsdecken wird eine wesentlich größere Verbreitung vorgetäuscht. Schurfarbeiten im Jahre 1996 zeigten, daß es sich bei dem Vorkommen offenbar um mehrere eng beieinander liegende Einzelvorkommen handelt. Die genannten Schürfungen im Jahre 1996 brachten hervorragendes Material meist grober Achatkugeln zu Tage.
...Der Achat ist an einen bei St. Egidien ca. 10 m mächtigen. rhyolithischen lgnimbritkörper gebunden .
...Die Achate im Vorkommen nördlich der Nikkelhtütte treten fast ausnahmslos als kugelförmige Bildungen auf, die im Ouerschnitt meist sternförmig begrenzt sind. Die Kugeln liegen im Gestein mitunter so dicht beieinander, das zwei odergar noch mehrere in einer Probe vorhanden oder zwei Kugeln gar direkt miteinander vervachsen sind.
...Die Kugeln enthalten in ihrem Zentrum häufig phanerokristallinen Ouarz, seltener verbleibt ein Hohlraum, in dem es zur Ausbildung schöner Drusen gekommen sein kann, manches Mal auch mit Amethyst- oder Rauchquarzkristallen, und selten wurden auf dem Ouarz der Hohlräume überwiegend stark zersetzte Kristalle anderer Mineralien wie Calcit, Dolomit u.a. gefunden. Öfter wurden die Achatausscheidungen in den Kugeln auch während oder kurz nach ihrer Bildung zerbrochen, und die Bruchstücke wurden durch jüngere Achatsubstanz oder gelben bis roten Jaspis wieder verkittet. So entstanden interessante Brekzien. Bemerkenswert ist auch die Füllung zahlreicher Kugeln mit einer sehr feinkörnigen, graugrünen, jaspisartigen Masse, bei der es sich vermutlich um verfestigtes, feinstes ehemaliges Aschematerial handelt. Dieser ,,Jaspis" läßt sich kaum polieren, und Kugeln, die nur damit gefüllt sind, sind für den Sammler kaum von Interesse. Die Farbe der Achate ist äußerst vielfältig. Rote bis rotbraune Farbtone überwiegen zwar bei weitem, aber auch braune, orange und weißliche Farben, oft in schönem Wechsel der Bänderung, kommen vor. Besonders begehrt bei Sammlern, weil recht selten,sind hellblau gefärbte Achate. Ein Graben an der Fundstelle wird heute vom Grundeigentümer nicht erlaubt. Nach einer Bearbeitung der Felder können jedoch immer noch ansprechende Fundeaufgelesen werden...”
Quelle: Reiner Haake “Achate sammeln in Deutschland - Teil 1, ein praktischer Führer zu den Achatvorkommen in Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt” Bode Verlag, Haltern
Weiterführende Literatur:
Bernd Lahl “Achat und Jaspis zwischen Sankt Egidien und Hohenstein-Ernsthal in Sachsen “ Seite 61 - 66
Reiner Haake”Über die Achate von Sankt Egidien in Sachsen” Mineralienwelt 1 / 1990 Seite 39 - 43.
W.Leonhardt: “ Die neuen Riesen-Achate im Westfeld von Sankt Egidien, Sachsen “, Mineralienwelt 5/1997, Seite 27 - 31
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