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Im Museum unterhalb der Felsenkirche in Oberstein befindet sich eine kunstvoll geschliffene Dose aus einem fein gezeichnetem, ockerfarbenen Material. Dieser Jaspis, der seine Zeichnung rhythmischer Ansiedlung im Stein ausgefällter Eisenoxide verdankt - dem sogenannten “Liesegangeffekt”) - stammt aus Ägypten. Über diesen Stein schreibt Peter Jeckel in seinem Ausstellungskatalog zur Achatbörse 2010:
... Beim ägyptischen Nilkiesel handelt es sich um stark abgerollte Jaspisknollen. Die Wasserkraft des Nils und der Wüstenwind haben hier über Jahrmillionen ganze Arbeit geleistet.Die von außen unscheinbaren Knollen zeigen nach dem Sägen und Polieren oft wunderschöne und aparte Strukturen. Bilder von Landschaften, Dendriten und eine konzentrische Bänderung und Maserung sind typisch. Selten findet man in diesen Jaspiskugeln Einschlüsse von Fosssilresten. Eine Entstehung in Meeressedimenten ist deshalb anzunehmen und legt die Verwandtschaft zu Flint und Feuersteinknollen nahe. Weitere Namensgebungen sind; Nilstein, Ägyptenstein, Ägyptischer Jaspis oder Kugeljaspis. Typische Farben sind Braun, Ockergelb, Beige und Schwarz. Die Fundstellen liegen südlich von Kairo in der Wüste. 1714 hat Paul Lucas in Oberägypten an den Ufern des Nils diesen Jaspis entdeckt, doch waren die \/orkommen wohl schon früher bekannt (R. Schmidt, 2005). Schon im 17. und 18. Jahrhundert war der Nilkiesel ein beliebter Schmuckstein. Dafür gibt es einen Nachweis: In der berühmten SammIung von Anton Ulrich (1687-1763), Herzog von Sachsen - Coburg und Meiningen, sind mehrere schön gezeichnete Dosendeckel aus Nilkiesel vorhanden....
Desweiteren erwähnt P. Jeckel, daß ein Händler die Fundstelle bearbeitet und Material dieses Typus anbietet. (s.h. unter royalsaharajasper.com , sowie auf ebay). Allerdings beansprucht der Händler das Recht des Erstfinders, verschweigt die lange Tradition dieses Schmucksteines und bietet diesen Jaspis unter einem neuen Handelsnamen als ,,Royal Sahara Jasper“ an.
Quellen: Krünitz, Johann-Georg, 1773: ,, Oeconomische Encyclopädie“. Schmidt, Ralf, 2005: ,Achat Träume“, Katalog der Mineralientage München. Jerusalem , Dieter, und Wild, Manfred, 2003: ,,Wasserkraft und Edelstein“, Katalog Deutsches Edelsteinmuseum ldar-Oberstein. Zenz, Johann, 2009: "Achate Il“, Bode Verlag.
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