Als “Ocean-Jasper”, ”Kugelchalcedon” oder “Augenjaspis” bezeichnet findet sich das hier präsentierte Material seit dem Jahr 2000 in großem Umfang im Handel. Es soll von der Analava-Halbinsel nahe Mahajunga stammen. Die Fundstellen sind von Land aus nur sehr schwer zugänglich, so daß die Gewinnung von der Seeseite bei entsprechender Tide vorgenommen wird (“Ocean-Jasper”).
Entgegen den bislang geäußerten Vermutungen, daß es sich bei diesem Vorkommen um einen verkieselten Rhyolith handelt (also einen Jaspis darstellen würde), bezeichnet W.Lieber (2003) dieses Material als sphärolithischen (kugeligen) Chalcedon.
Die Kugeln oder Sphärolithe sitzen in einer körnigen Grundmasse aus Chalcedon, die neben vielen anderen Tönungen auch oft eine intensiv grüne Färbung besitzen kann. In der Regel sind die vorkommenden Sphärolithe eines strukturellen Verbandes meist gleich groß und ähnlich aufgebaut. Ab und an sitzen auf den Sphärolithen makrokristalline Quarze auf - es bilden sich so in der Regel Sternquarze. Man findet auch Belege dafür, daß das ursprüngliche Gefüge verändert wurde. Verzerrungen und Entfärbungen deuten dies an.
Das Jahr 2008 war das letzte produktive Jahr der Mine, 250 kg Rohsteine wurden noch geborgen. Mit den Förderungen der vergangenen Jahre - mit 60 t im Maximum - ist dieser Ertrag nicht mehr zu vergleichen. (pers.Mitteilung der Fa.Fritz Müller, Tiefenstein)
Weitere Informationen über dieses interessante Material gibt Prof. Dr. Werner Lieber in seinem Artikel “Sphärolitischer Chalcedon von Madagaskar” in Lapis 28 (9), Seiten 18 - 22 (2003) sowie J.Zenz in seiner Achat-Monographie (Bode-Verlag, 2005) auf den Seiten 640-643.
|