Der bislang beste Aufschluss für das Sammeln von Achaten auf der Freisener Höhe bot der Bau eines Windrades im Winter 2000 / 2001. Bei den ersten Erschliessungsarbeiten konnte die günstige Lage der Stelle von Sammlern noch nicht erkannt werden. Erst als beim Bau des Transformator-Häusschens Achatmandeln bis zu einem Gewicht von 8 Kilo auftauchten, offenbarte sich der hier verborgene Schatz. Trotz des eisig kalten Winters wurden daraufhin von Achatsammlern in einer nur etwa 100 m² messenden Zone eine Vielzahl großer, rißfreier und farbprächtiger Mandeln gefunden. Die Mandeln wurden aus stark verwittertem, stellenweise seifig anmutendem “Bienrose”* geborgen. Die Baustelle ruhte bis in den März 2001. Anschließend wurde der mittlerweile durch tiefe Gräben und kleine Stollen zerpflügte Boden rekultiviert.
Die typische Farbgebung eines Achates dieses Fundgebietes ist ein Wachsgelb, oft mit tiefroter Pigmentierung im Zentrum. Sehr charakteristisch sind allerdings auch tiefrote Achate. Seltener sind violette, orange, rosafarbene, schwarze und grüne Farbtöne. Holospärolithische Bildungen** kommen auch von dieser Fundstelle. Sie bilden die außergewöhnlichsten Bilder, sowohl was ihre Struktur, als auch die Farbtöne betrifft. Auch kam es auf der Freisener Höhe immer wieder zur Ausbildung schöner Moosachate, bei denen oft nur wenige Gewächse die transparente Chalcedonmatrix durchdringen und ihnen so eine beeindruckende räumliche Tiefe verleihen. Interessant ist auch die Ausbildung von Chromatographien***, bedingt durch unterschiedlich starke Auslaugung der Mandeln.
* “Bienrose” ist der originäre lokale Begriff für Melaphyr. Er beschreibt die Ähnlichkeit des “Mandelsteines” mit Bienenwaben.
** Dies sind sphärolitische Bildungen ohne einen auf einer Oberfläche sitzenden Keimpunkt. Ihre Kristallisation fand quasi freischwebend im Kieselsäure-Gel statt. Desweiteren sind diese Holosphärolithe nicht gravitativ in Lagen im unteren Bereich der Mandel abgelagert, sondern in Bändern, die die komplette Mandel umlaufen, eingeregelt.
*** Bei Chromatographien handelt es sich um die Ausbildung unterschiedlich gefärbter Zonen in der Achatmandel. Die Grenzen dieser Zonen laufen bänderungsunabhängig.
Diese Fundstelle ist ein Thema des Artikels “”Die Achate der Freisener Höhe” Lapis 6/2002.
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