Weitere Aufschlüsse, die sich Achatsammlern auf der Freisener Höhe boten, waren Strassenbaumassnahmen zur Erweiterung der Panzerstrasse und der Anschluss der von der rheinland-pfälzischen Seite schon fertiggestellten L 315 in der Mitte der 1990iger Jahre.
Die Achate dieser Fundzone zeigen Ähnlichkeiten mit denen, die beim Bau der Windkraftanlagen 2001 gemacht wurden, unterschieden sich jedoch auch in einigen Punkten. Generell ist die Form der Mandeln hier regelmäßiger, meist kugelig bis tropfenförmig. Auch erreichten die Mandeln an der tiefsten Stelle beim Bau der Panzerstrasse, in einer Senke die oberhalb eines kleinen Tales liegt, enorme Größen bis zu einem Durchmesser von 30 cm. Diese Mandeln fanden sich zuhauf in einem sandigen Grus, der daraufschliessen ließ, daß die Mandeln an diese Stelle verfrachtet und konzentriert wurden. Neben dieser bedeutenden Fundstelle war der restliche Fundbereich deutlich ärmer.
Die Achate dieses Fundbereiches zeigen vielfarbige Nuancen in Rot, Gelb und sogar Violett. Holosphärolithische Bildungen* kommen auch aus dieser Region. Sie bilden die außergewöhnlichsten Bilder, sowohl was ihre Struktur, als auch die Farbtöne betrifft. Auch kam es hier immer wieder zur Ausbildung schöner “Membrantrümmer-Achate”.
Etwa 10 Jahre nach den Baumaßnahmen wurde ein Achate, der durch einen oberflächennahen Riß verunstaltet war, nachgeschliffen. Durch das Absägen einer sehr dünnen Scheibe (duchschnittliche Dicke 3 mm) wurde der erste deutsche Iris-Achat entdeckt. Iriseffekte in ihrer wunderschönen Colorierung zeigen sich nur im durchfallenden Licht bei speziel strukturierten und sehr dünn geschnittenen Achaten. Die abgeschnittene Scheibe wurde in vier Cabochons geschliffen.
* Dies sind sphärolitische Bildungen ohne einen auf einer Oberfläche sitzenden Keimpunkt. Ihre Kristallisation fand quasi freischwebend im Kieselsäure-Gel stattfand. Desweiteren sind diese Holosphärolithe nicht gravitativ in Lagen im unteren Bereich der Mandel abgelagert, sondern in Bändern, die die komplette Mandel umlaufen, eingeregelt.
Diese Fundstelle ist ein Thema des Artikels “Die Achate der Freisener Höhe” Lapis 6/2002.
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