Die Freisener Höhe, gelegen auf der Grenze der beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland, gehörte schon immer zu den besten Fundstellen für Achate der Saar-Nahe-Region. Allerdings wurden durch die fortschreitende Stillegung von Äckern und deren Umwandlung in Weiden die Fundchancen immer geringer. Ich selbst konnte im Jahr 1998 noch sehr gute Funde auf dem letzten noch verbliebenen Acker machen - der aber seit dem folgenden Jahr bis dato brachliegt.
In vielen Sammlungen finden sich jedoch klassische Belege dieses Fundortes. Die Achate sind meist Braunrot bis Rot gefärbt. Seltener sind gelbe oder grünliche Farbtöne. Holospärolithische Bildungen* sind für diese Fundstelle signifikant. Sie bilden die außergewöhnlichsten Zeichnungen, sowohl was ihre Struktur (Spiralen), als auch die Farbtöne betrifft. Eine weitere an diesem Fundpunkt häufig auftretende Strukturvariante zeigt diskordant zur Bänderung verlaufende Pigment-Einlagerungen, die den Gourmet von ihrer Form her an ein Käse-Fondue, den Physiker an Protuberanzen erinnern. Es kommt hier auch zur Bildung ausgesprochen schöner “Wegeler” **. Eigentümlich ist auch das Vorkommen von Gangsstücken eines intensivgelben Jaspis in Paragenese mit metallisch glänzenden Eisenoxiden. Dieser Jaspis findet sich auch ab und an in bläulichem Chalcedon eingebettet.
Weitere Information zu diesen speziellen Jaspissen finden sich hier.
Es kommt hier auch immer wieder zur Ausbildung schöner “Membrantrümmerachate”.
* Dies sind sphärolitische Bildungen ohne einen auf einer Oberfläche sitzenden Keimpunkt. Ihre Kristallisation fand quasi freischwebend im Kieselsäure-Gel stattfand. Desweiteren sind diese Holosphärolithe nicht gravitativ in Lagen im unteren Bereich der Mandel abgelagert, sondern in Bändern, die die komplette Mandel umlaufen, eingeregelt.
** Dieser Effekt entsteht durch feingeschichtete abwechselnd transparent oder opak ausgebildete Schichten im Achat. Fällt der Blick des Betrachters auf die transparenten Stellen, erscheinen diese dunkel (“Schatten”). Betrachtet man die opaken Schichten erscheinen diese hell. Beim Bewegen (Kippen) des Steines scheint ein Schatten das Innere des Steines zu durchlaufen.
Diese Fundstelle ist ein Thema des Artikels “”Die Achate der Freisener Höhe” Lapis 6/2002.
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