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Im Frühsommer 2013 besuchte mich Scott Hartwick aus Neuseeland, ein passionierter Achatsammler. Um ihm die Möglichkeit zu geben, auch in unserer Region selbst Achate sammeln zu können, unternahmen wir zu dritt – Ruedi Lüssi aus der Schweiz war ebenfalls mit von der Partie - einen Ausflug nach Rheinhessen. Der Straßeneinschnitt am „Berich“ lieferte bislang beständig aufgrund starker Erosion kleine, bis 2 cm grosse, bunte Mandeln und sollte deshalb unser erstes Ziel sein.
Nach etwa 15 Minuten fanden wir einen kleinen Bereich (mit dem Rauminhalt von etwa 1 m³ ) am südöstlichen Ende des Aufschlusses, der auch etwas größere Achatmandeln enthielt. Es handelte sich um eine außerordentliche reiche Konzentration von buntgefärbten und interessant strukturierten Achaten.
Zum einen fanden wir karbonatische Gänge, die vereinzelt Achatpseudo- morphosen nach blättrigen Mineralien enthielten. (32, 43, 45, 46). In Mandeln fanden sich Pseudomorphosen nur selten (52).
Desweiteren fanden wir sehr interessante “limbcasts” (“Astausgüsse”) zusammen mit versteinertem Holz mitten im Andesit (s.h. Achatporträt). Typisch für die Achate vom Berich ist eine grünliche Färbung, die zusammen mit anderen Farbtönen vorkommt. Oft sind bei diesem Typus rötliche Pigmente beteiligt, die allerdings nur teilweise die Bänderung nachzeichnen. (u.a. 25, 27, 28, 47).
Rotgefärbte Mandeln kamen hier ebenso vor wie wunderschön gelb bis bräunlich gelb gefärbte Achate . Sehr ungewöhnlich ist die Bildung von Sphärolithen im Zentrum der Achate, deren Wachstumsrichtung invers zu denen liegt, die den Achat ansonsten aufbauen.(17, 48). Die besten Funde machten wir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in etwa einem Meter Tiefe. In der Folge wurde diese Fundstelle von weiteren Sammlern besucht, die allerdings die Arbeit nach unten zu graben scheuten und lieber in die recht hohe Steilwand einhackten. Ob hierbei entsprechende Funde gemacht wurden, kann ich nicht sagen. An unserem dritten und letzten Tag an der Fundstelle legten wir die mittlerweile lawinenartige verschüttete Fundzone frei, und fanden noch einige wenige, aber außergewöhnliche Achate (55). Den Rest des Tages verbrachten wir damit, die Hinterlassenschaften unserer Mitbewerber in Ordnung zu bringen.
Die hier beschriebene Fundstelle ist in Privatbesitz und darf nur mit Genehmigung des Besitzers betreten werden.
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