|
Begonnen als hoffungsvolle Unternehmung, wohlwollend getragen von der Sympathie aller Sammler der Umgebung, wurde im Jahr 2001 eine finanziell durchaus riskante Unternehmung rund um das Gelände des ehemaligen Meldebunkers auf Hassel begonnen - das Edelsteindorado. Ausgehend von den nur unvollständig gesprengten Ruinen des Bunkers, der als kulinarischer und sanitärer Stützpunkt geplant war, wurde das Gelände mittels Gräben prospektiert und die höffigsten Zonen mit dem Bagger angegraben. Gegen eine Gebühr können sich Interessierte seitdem hier nun “verdullen” und ihren eigenen Abbau betreiben. Der Zahl entnommener Steine sind hier keine Grenzen gesetzt - die Gebühr orientiert sich allein an der auf dem Gelände genutzten Zeit. Die Fundchancen zur Zeit sind gut bis schlecht*.
Die hier vorkommenden Achate sind in der Regel recht klein (50mm Durchmesser ist ein dicker Fisch), es wurden aber auch schon ein halbes dutzend Stücke gefunden, die dieser Regel wiedersprachen (ca. 25cm Durchmesser). Bilddominierende Wirkungen durch einzelne, große Sphärolithe (“Supersphärolithe”) ist bei Mandeln kleiner Durchmesser nicht selten. Der im gesamten Saar-Nahe-Raum seltene Strukturtypus des “Lagen-Achates” (auch Uruguay-Achat-Typus), der sich durch planparallele Lagen auszeichnet, die gravitativ im unteren Bereich der Mandeln eingeregelt sind, kommt hier recht häufig vor. Die aus tieferen Schichten stammenden Mandeln werden als “glasig” beschrieben, d.h. die Chalcedonlagen der betreffenden Achate zeigen eine gewisse Transparenz. Erbuddelt man sich Mandeln aus den höher liegenden Schichten, so handelt es sich meist um Porzellan-Achate. Diese können dann auch sekundär, das heißt nach der Enstehung des Achates durch eindringende Lösungen, gefärbt sein. Ein ansonsten seltenes Mineral, der Zeolith Mordenit, kommt im Edelsteindorado häufiger vor. Ab und an bilden seine hellroten Nadeln Einschlüsse in Achat. Intensiv rote Nadeln weisen auf das Mineral Goethit hin.
*Genauer festlegen lassen möchte ich mich an dieser Stelle nicht. Sich hier über die Fundchancen zu auszulassen, verbietet die Tatsache, daß man mit allen Prognosen über Fundmöglichkeiten, Zustände der Anlagen u.ä. sich auf wackeligen, da präkognitiven Boden begibt. Schon meine Beschreibung zur Eröffnung des “Edelsteindorado” im Lapis 2002 (6) wurde ambivalent aufgenommen. Vorausschickend, daß damals geradezu paradiesische Zustände herrschten, fühlten sich angereiste Achat-Sammler durch die Konfontration mit einer Mischung aus harter Arbeit und Fortune (entgegen ihrem eigen Verständnis von kontinuierlichem Ertrag durch Aufheben und Wegschleppen) “arglistig” getäuscht. Rein subjektiv betrachtet neigte sich für mich die Waage von Aufwand und Ertrag zu Ungunsten dieses Fundortes im Jahr 2003. Seitdem habe ich im Edelsteindorado das entgeltliche Angebot zum Selbstschürfen von Achaten nicht mehr genutzt.
|