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Der Galgenhügel, der beim Bau der A 62 Mitte der 1970iger Jahre mittels gewaltiger Erdbewegungen durchschnitten wurde, ist die Fundstelle, spricht der Achatsammler von Autobahn-Achaten. Neben vielen weiteren bedeutenden Aufschlüssen (z.B. Leitzweiler Brücke) war es gerade diese Stelle, die eine Vielzahl erstklassiger und typisch ausgebildeter Achate lieferte. Die Fundstelle ist auch unter dem Namen “Freisener Kreuz” bekannt, da nach Abschluss der Arbeiten auf dieser Anhöhe eine fünf Meter hohe, eiserne Kreuzplastik errichtet wurde. Die Fundichte war an guten Tagen ebenfalls gewaltig. Heutzutage muss man sich allerdings fragen, wo alle diese Mandeln geblieben sind, die die Sammler wie geschäftig umherflatternde Krähen hinter dem Pflug aus den gewaltigen Rinnen aufsammelten, die die derzeit größten Planierraupen mit ihren Felszähnen hinter sich aufrissen. Heutzutage gehören Achate von der Autobahn zu den gesuchten Seltenheiten. Erkennbar sind typische Achate vom Galgenhügel an

- ihrer Form: Die Mandeln ähneln kleineren Versionen von Torpedos, d.h. sie sind im Querschnitt oft kreísrund - in der Längserstreckung entsprechen sie langgezogenen Tropfen.

- ihrer feinen Bänderung, die oft durch unregelmäßigen Druckabbau während der Reifung des Silikat-Gels stark  verworfen ist. Eine Vielzahl von Ventilen ist daher ebenfalls typisch.

- an Pseudomorphosen nach früh gebildeten, oft konzentrisch geformten Karbonat-Aggregaten, die am Rande der Mandel erkennbar sein können.

- ihrer Färbung. In der Regel handelt es sich bei Stücken vom Galgenhügel um Porzellan-Achate, die nicht mehr transparent erscheinen, sondern transluzid bis opak. Der Grundton der Zeichnung ist oft weiß. Auf diesem Hintergrund zeigen sich dann mannigfaltige Pastelltöne im zarten Kontrast. Neben gewöhnlichen Tönen wie rosa, bräunlich oder gelblich findet sich auch Grün.

- der Bereicherung der Zeichnung durch Pigmentanreicherung, die sekundär, also nach der Entstehung des Achates, aufgetreten sind. Die Zufuhr von Eisenoxiden kann linienartige oder fleckige Zeichnungen hervorrufen. Sind diese Zeichnungen rhythmisch angeordent, spricht man von “Liesegangschen Ringen”.